Das Gebet als Ausdruck der Liebe

Das Gebet als Ausdruck der Liebe zu Gott und zu Jesus Christus

Die glühende Gottesliebe von Elisabeth Eppinger zeigt sich vor allem in der Innigkeit ihres Gebetes und in der hohen Gnade ihres Betrachtens. Ab dem Alter von vier Jahren kannte sie die Freude am Gebet, mit sieben Jahren betete sie lange mit ausgestreckten Armen. Ohne die Arbeit zu vernachlässigen sucht sie jede Gelegenheit, sich in die Einsamkeit zum Gebet zurückzuziehen. „Ich fühlte mich stark hingezogen zum inneren Gebet und einer ständigen, vertrauensvollen Verbundenheit mit Gott“ (12 Jahre). „Ich übte mich, mich während des Tages ständig mit Gott zu unterhalten“ (17 Jahre).

Pfarrer Reichard bezeugt: „Sie stand in der Nacht auf, kniete sich vor ihr Bett und verbrachte ganze Stunden im Gebet“. Pfarrer Reichard berichtet auch, dass sie nach der ersten Krankheit und der Zeit der Trockenheit „eine außergewöhnliche Leichtigkeit zeigt, sich mit Christus zu unterhalten… Sie legt ihm frei ihre Gefühle der Liebe und der Hingabe dar, sie richtet Fragen an ihn, um von ihm zu lernen, was sie tun soll, um ihm zu gefallen; sie beklagt sich bei ihm über alle Verführungen, denen sie in der Welt ausgesetzt ist, und alle Gefahren, in die sie sich begibt, über ihre Zerstreutheit im Gebet und alle ihre geistlichen Schwachheiten.“ Vor allem in der Zeit ihrer dritten Krankheit gewährte ihr der Herr die Gnade einer hohen Stufe des Betens und des Zustandes der Extase. Pfarrer Reichard bestätigt: „Das Gespräch mit ihrem göttlichen Bräutigam ist jetzt so innig, dass sie für alle äußeren Dinge wie tot und ohne Empfindung ist. Sie betet besonders für das Heil der Seelen und mit solcher Innigkeit, dass sie sich selbst ganz vergisst und nicht mehr auf ihr Leiden achtet.“

Man könnte die Texte vervielfachen. Unablässig sprach die Dienerin Gottes zu ihren Töchtern vom Gebet: „Dass es mir doch gegeben wäre, meine Kinder, eure Herzen dazu zu bringen, sich zum vertrauten Gespräch mit Gott hingezogen zu fühlen! Gott anbeten und ihm immer danken – welch erhabene Beschäftigung! Was für ein unaussprechliches Glück!“ „Ihr seid hierhergekommen, um das Leben Jesu Christi zu leben, ein abgetötetes, gekreuzigtes Leben wie das eures göttlichen Vorbildes! Ergründet es ohne Unterlass, betrachtet es bei Nacht und bei Tag, um euer Leben dem seinen gleichförmig zu machen.“