Kampf gegen die Sünde

Kampf gegen die Sünde

Die erste Äußerung dieser Liebe war mit vier Jahren die Flucht vor der Sünde. „Wenn das eine Sünde ist, will ich es nicht mehr machen, ich will den lieben Gott nicht beleidigen!“ Ab diesem Alter beginnt sie einen Kampf, der unermüdlich andauern wird; sie geht entschieden vor gegen die Sünde in ihr selbst und in ihrer Umgebung. „Ich hatte solche Furcht vor der Sünde, dass ich eine Abneigung empfand gegen Personen, die fluchten oder andere Sünden begingen.“ 

Pfarrer Reichard bezeugt: „Sie hörte die Lästerungen und das Auflehnen gegen Gott, sie konnte von diesen Visionen nicht loskommen; sie wurde mit Gewalt gezwungen, sich dabei zu aufzuhalten. Sie litt schwer bei der Schau der Beleidigungen, die Gott angetan wurden. Sie fühlte sich stets gedrängt, zu beten und zu seufzen, aber zugleich empfand sie in ihrem Herzen Frieden, Ruhe und sehr großes kindliches Gottvertrauen.“

Die Dienerin Gottes verabscheute die Sünde nicht nur, sondern sie war auch bestrebt, jede Unvollkommenheit zu vermeiden, besonders in dem, was das Gebet und den Empfang der Sakramente betrifft. Sie sagte: „Ich stellte mir Jesus als gegenwärtig vor. Von diesem Moment an habe ich ernsthaft begonnen, gegen Zerstreuungen im Gebet zu kämpfen. Ich wagte es nicht mehr, herzumzuschauen oder nachlässig zu sein beim Knien oder Händefalten. Ich stellte mir sogleich die Gegenwart der unendlichen Majestät Gottes vor.“ Sie war zwölf Jahre alt und verspürte ein heftiges Verlangen, sich gut auf die Erstkommunion vorzubereiten, darum kämpft sie gegen ihren Hauptfehler. Später erzählt uns Pfarrer Reichard von ihrem intensiven Gebet vor der Heiligen Kommunion und ihrer tiefen Sammlung danach, und wie sich Gott ihr in diesem Augenblick mitteilt. Um gut zu beten und zu kommunizieren, gibt sie ihren Töchtern folgende Ratschläge: die vorhergehende Abtötung, die geistliche Lesung und vor allem die Liebe zum Nächsten: „Aber hütet euch, zum Gastmahl des Herrn zu gehen, wenn eure Seele freiwillig wenig liebevolle Gefühle für den Nächsten unterhält.“ Sie verlangt von ihnen, sich ernsthaft auf den Empfang des Bußsakramentes vorzubereiten. Für die Betrachtung, die geistliche Lesung empfiehlt sie: „Man soll sich nicht nach Gelehrsamkeit sehnen, sondern von Gott Gnade, Hilfe, Licht erwarten. Wir sollen nichts vor Augen haben als die Ehre Gottes, das Heil der Seelen, die Gnade, seinen heiligen Willen pünktlich zu erfüllen.“