Auf dem Weg zur Seligsprechung

Die Kirche verehrt Selige und Heilige als Vorbilder christlichen Lebens. Die Seligsprechung stellt einen Menschen als Beispiel christlichen Lebens für die Kirche eines Landes oder eines Bistums oder in unserem Fall auch für viele Gemeinschaften in der Welt heraus. Die Heiligsprechung dehnt diese Verehrung auf die ganze Weltkirche hin aus. Durch die Selig- oder Heiligsprechung darf die betreffende Person öffentlich von der Kirche liturgisch verehrt werden. Die Seligsprechung selbst hat einen eher schlichten Charakter: Der Diözesanbischof bittet den päpstlichen Legat im Rahmen einer Eucharistiefeier um die Seligsprechung, der dieser Bitte durch eine bestimmte liturgische Formel (Promulgationsformel) entspricht.

Die Zeit vor der Seligsprechung ist geprägt von zahlreichen Vorbereitungen  auf spiritueller und organisatorischer Ebene. Mit den Katechesen, Gebetsstunden, Predigten, Gottesdiensten und aktuell in den Diözesen, wo die Schwestern von Mutter Alfons Maria wirken, bereitet sich vor allem die Diözese Straßburg auf ihr Großereignis des Jahres 2018 vor: die Seligsprechung der Elsässerin, Gründerin der Kongregation in Niederbronn Alfons Maria Eppinger (1814-1867).

Das Motto für die Seligsprechung „Habt Mut, Gott ist mit Euch!“, versuche unsere Gründerin so darzustellen, wie sie sich den Menschen von heute – durch die Seligsprechung – präsentieren will. Als einfache Frau habe Mutter Alfons Maria ein offenes Ohr, Herz und Hände für die spirituelle Not und soziale Fragen der Menschen ihrer Zeit gehabt. Sie war eine Ordensschwester, die ihren Auftrag in der unmittelbaren Begegnung mit den Menschen sah. Ihr Charisma und Apostolat zeigten von Anfang an, wie sie den Weg der Nachfolge Jesu verstanden hat. Die künftige Selige ist ein tiefgläubiger Mensch gewesen. Mutig, voll Vertrauen auf Gott ist sie ihren Weg als Gründerin 18 Jahre gegangen und dazu ermutigte sie auch ihre Schwestern, ohne Zögern zu kämpfen. Darum ergründen wir, warum uns Gott sie heute wieder als Geschenk gibt und die Kirche sie uns als Selige anbietet!

Das Unmittelbare Programm zur Vorbereitung der Seligsprechung beginnt am 31. August 2018 mit einer Novene, verbunden mit der Prozession vom Geburtshaus zum Taufbrunnen in der Protestantischen Kirche in Niederbronn, die bis zum Tag der Seligsprechung in den anderen Plätzen der Erzdiözese fortgesetzt wird.  Am 8. September 2018 wird die Vigil in der Basilika Marienthal gefeiert. Der Höhepunkt wird am 9. September um 14.30 Uhr in der Kathedrale Notre-Dame in Straßburg, nämlich die Seligsprechung unserer Gründerin gefeiert.

Diese Seligsprechung ist für alle ein nachhaltiges historisches Ereignis. Gerade jetzt haben wir die außerordentliche Gelegenheit das leuchtende Beispiel für ein in Liebe zu den Schwächsten gelungenes Leben der Gründerin in der Kirche und Welt allen ohne Unterschied zu zeigen. Verpassen wir nicht die Gelegenheit einer guten Vorbereitung auf die Seligsprechung, die Gott jedem von uns nur einmal anbietet.

Sr. M. Katarína Krištofová, Postulatorin