Vorbereitung der Seligsprechung

Der Seligsprechungsprozess von Mutter Alfons Maria Eppinger ist in die letzte Phase gekommen. Nach der Anerkennung des Wunders auf ihre Fürsprache wird die Feier der Seligsprechung den definitiven Abschluss bilden. Diese wird der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Angelo Kardinal Amato, am Sonntag, den 9. September 2018 um 14.30 Uhr in der Kathedrale Notre Dame de Strasbourg in Straßburg (Frankreich) vornehmen.

Bedeutete Momente, die zu diesem historischen Ereignis geführt haben, sowie die Vorbereitung der Seligsprechungsfeier hat die Postulatorin der Causa, Schwester Katarína Krištofová von der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, mit Radio Vatikan geteilt. Sie widmet sich der Causa als Postulatorin seit 14 Jahren:
„Die Causa begann am 29. Januar 1951, als der Prozess in Straßburg eröffnet wurde. Die Causa wurde mehrmals aus verschiedenen Gründen unterbrochen, aber nicht von Seiten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Es war mir eine Freude seit 2003 an diesem Fall arbeiten zu dürfen, als die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse am 31. Oktober 2003 mein Mandat für diese Aufgabe bestätigte. Es hat fast 14 Jahre gedauert.“

Das Wunder, das die Kirche per Dekret offiziell bestätigte, ist im Jahre 1955 in Frankreich geschehen. Es handelte sich um die Heilung einer älteren  Frau mit einem schweren Fall von Darmverschluss, bei dem die Ärzte alle Hoffnung aufgegeben hatten. Schwester Katarína Krištofová umschreibt kurz das Geschehnis:
„Das Wunder geschah am 29. Mai 1955 in der französischen Stadt Mulhouse, im Krankenhaus, in dem die Schwestern der Mutter Alfons Maria arbeiteten. Es handelte sich um eine 66-jährige Frau, die ernsthaft an einem Darmverschluss erkrankte. Ohne sofortige medizinische Versorgung ist diese Diagnose auch heute noch tödlich. Die Person wurde innerhalb von fünf Tagen zwei Mal operiert, aber dies blieb ohne beträchtliche Verbesserung. Als die Ärzte am Abend des fünften Tages die Hoffnung auf eine Heilung aufgaben, begannen die Schwestern zu Mutter Alfons Maria zu beten. Schon am nächsten Tag war ersichtlich, dass die Patientin sich besser fühlte. Nach ein paar Tagen war sie ganz gesund, obwohl ihr während der Operation 45 Zentimeter Darm entfernt werden mussten. Nach der wunderbaren Heilung lebte sie noch weitere 19 Jahre und die Krankheit kehrte nie zurück. Die Heilung war demnach vollständig, plötzlich und dauerhaft.“

Das Dekret der Anerkennung des Wunders auf die Fürsprache der ehrwürdigen Dienerin Gottes Alfons Maria Eppinger hat Papst Franziskus am 26. Januar 2018 promulgiert. Die Postulatorin der Causa erklärt:
„Die Arbeit an diesem Wunder  war nicht einfach, denn zur Zeit des Abschlusses waren weder die geheilte Frau noch die Zeugen am Leben. So dauerte es einige Jahre, bis die Causa beendet werden konnte.“

Mutter Alfons Maria stammte aus der Diözese Straßburg, wo sie auch in Oberbronn im Elsass begraben ist. Die Seligsprechung wird für das ganze Erzbistum Straßburg bedeutsam. Aber am intensivsten wird es die geistliche Familie, bestehend aus Schwestern, Assoziierten und Laien, die Mutter Alfons Maria als Gründerin ansieht, davon berührt werden. Dies ist die Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) und zwei andere Schwesternkongregationen: die Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser mit Sitz in Rom und die Kongregation der Erlöserschwestern mit Sitz in Würzburg, sowie assoziierte Laien und andere, die sich zum Charisma der künftige Seligen bekennen.

Nach den Worten von Schwester Katarína Krištofová, die bis im vorigen Jahr Generaloberin der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser war, hat das Gebet für die Seligsprechung in letzter Zeit alle drei Zweige, die sich zu Mutter Alfons Maria bekennen, geeint. Die spirituellen Aktivitäten zu den Jubiläumsfeiern ihrer Geburt und ihres Todes (9. September 1814 – 31. Juli 1867) nahmen verschiedene Formen an, unter anderem auch das Gebet der Novene für ihre Seligsprechung.

Schwester Katarína hat als Postulatorin auch weiterhin alle Hände voll zu tun. Ihre Aufgabe ist die Vorbereitung eines Reliquiars mit den sterblichen Überresten der künftigen Seligen, das bei der Feier der Seligsprechung zur öffentlichen Verehrung ausgestellt wird. Sie offenbart, dass das Reliquiar aus rosa Stein typisch für das dortige Gebiet gefertigt werden wird, das Mutter Alfons Maria als einen wertvollen, aus der Erde des Elsass gewonnenen Edelstein symbolisieren soll. Als gemeinsames Geschenk der drei Ordenskongregationen an das Erzbistum  Straßburg bleibt das Reliquiar auf Dauer in der Kathedrale, damit die Gläubigen, die dorthin kommen, beten und die neue Selige um ihre Fürsprache bitten können.

Des Weiteren  ist es auch die Aufgabe der Postulatorin die liturgischen Texte für die Feier der Seligsprechung vorzubereiten. Schwester Katarína erklärt:
„Wir werden in der Diözese Straßburg sein, so dass französisch vorherrschen wird; da wir aber in 16 Ländern und in 68 Diözesen der ganzen Welt verbreitet sind, werden die liturgische Lesungen, die Fürbitten, die Lieder usw. auch in den Sprachen unserer Kongregationen zu hören sein: Jeder, der zur Seligsprechung kommen wird, wird auch seine eigene Sprache hören können.“

Quelle: Jozef Bartkovjak SJ, Radio Vatikan.