Die Keuschheit

Über die Keuschheit

Die Dienerin Gottes bewahrte ihre jungfräuliche Reinheit mit einer Sorge, die nie nachließ. Sie hatte eine Vorliebe für diese Tugend, ihre Gebete als Kind und als junges Mädchen zeigen das: „O mein Jesus, gib mir die Gnade, mein Herz immer ganz rein zu bewahren. Nicht wahr, mein guter Jesus, du wirst mir die Gnade geben, dir im Stand der Jungfräulichkeit zu dienen und darin sterben zu können. Ich will nicht dem Namen nach Jungfrau sein, sondern mein Herz soll mit den Tugenden geschmückt sein, die du von einer Jungfrau forderst.“ Mit 14 Jahren machte sie das Gelübde der Jungfräulichkeit für ein Jahr, und mit 21 Jahren gelobte sie immerwährende Keuschheit.

Mit steter Wachsamkeit wandte sie alles an, um ihre Reinheit zu bewahren. Sie betete nicht nur viel, sondern sie beschloss, die heilige Jungfrau in ihrer Einfachheit nachzuahmen. Auch hielt sie für gewöhnlich die Augen beim Gehen gesenkt und fing kein Gespräch an, außer wenn es notwendig war oder die Liebe es verlangte. Auch ihr Äußeres, ihre Haltung und ihre Blicke strahlten eine engelgleiche Reinheit aus, die alle für sich gewann, die zu ihr kamen und die sie zu Gott führte. Pfarrer Reichard bezeugt: „Ihre Reinheit war so, dass sie zitterte vor dem Schatten von Themen, die im Gegensatz zu dieser Tugend standen.“

Sie wollte ihre Töchter vor jeder Beeinträchtigung ihrer Reinheit bewahren, sie empfahl ihnen dringend, die Welt und freie Manieren zu meiden: „Ich bitte euch inständig, dass ihr anfangt zu leben, wie es sich für eine Braut Jesu Christi geziemt. Folgt doch eurem göttlichen Bräutigam, der ein äußerst zurückgezogenes Leben geführt hat. Betrachtet es, wie ihr wollt, ihr werdet bei Ihm nur Sammlung und Bescheidenheit finden.“