Entschiedener Verzicht auf die Eitelkeiten der Welt

Entschiedener Verzicht auf die Eitelkeiten der Welt

Von ihrer frühesten Jugend bis zu ihrem Tod hielt sie sich fern von allem, was ihre Sinne verlocken könnte, sie wandte sich entschieden ab von falschen Werten, sie verachtete alle Eitelkeiten der Welt und richtete ihren Blick einzig auf Jesus Christus und das ewige Leben. Schon als Kind zog sie sich vom Spiel zurück, um zu beten. Mit sieben Jahren sagte sie, dass sie keine kleinen Geschenke von ihren Eltern wolle, sie wollte eine Heilige werden. Der Wunsch nach dem Ordensleben keimte mit zwölf Jahren in ihrer Seele auf, sie empfand das starke Bedürfnis, sich ganz von der Welt zu lösen: „Ich bat den guten Gott unablässig, mich vor der Welt zu schützen.“ Sie wollte ihre Töchter vor jeder Anhänglichkeit an die Welt bewahren. „Ihr tragt das Ordenskleid, um die Welt zu überzeugen, dass ihr für sie tot seid.“ „Meidet die unnützen Reden und vor allem die, die weltliche Dinge zum Gegenstand haben.“ Man könnte die Zitate vervielfachen.Für die Dienerin Gottes war die ewige Seligkeit das Motiv für den Wunsch nach Leiden. Sie sagte zu ihren Töchtern: „Wie können wir zögern, das Kreuz zu umfassen, um uns für kurze Zeit ganz hier an die Erde zu hängen, wenn der Lohn das ewige Glück sein soll. Da Gott viel weitblickender ist für uns als ein Vater für seine Kinder und viel zärtlicher als eine Mutter, klagen wir niemals, wenn wir von Leiden heimgesucht werden, wir werden sie mit Freude und Ergebung annehmen; wir werden dann sicher sein, einen sanften Frieden zu verkosten und große Verdienste zu sammeln für die Ewigkeit. Wie ruhig und angenehm wird der Tod einer Seele sein, die stets vereint mit ihrem göttlichen Bräutigam lebt und ihn erwartet! Jetzt, meine Kinder, ist alles schwer im Dienst Gottes, ich weiß es aus Erfahrung, aber habt Mut und denkt oft an eure letzte Stunde. Durch die Liebe zu Gott möge der Gedanke an den Himmel euren Mut zu jeder Zeit stärken.“ „Ist es denn so schwer, sich während einiger Jahre abzutöten, wenn man an die Freuden ohne Ende denkt, die die Seelen, die sich selbst verleugnet haben, im Himmel erwarten? Meine Kinder, jetzt ist für uns die Zeit des Kampfes, der Anstrengung, der Opfer. Kreuzigen wir den alten Menschen; diese Geburt ist schmerzhaft, aber welche Tröstungen, welche Herrlichkeit wird darauf folgen!“

Die Dienerin Gottes hat zur Hoffnung angeregt – vor allem die, die leiden, die zweifeln, die Armen, die Sünder. Sie sind es, denen ihre Liebe ganz den Vorzug gibt. Viele Besucher haben bezeugt, dass sie mit ihnen von der Barmherzigkeit und Güte Gottes in einem Ton gesprochen hat, der ihr Herz tief berührte. Ist nicht der Zweck ihres Werkes, diese größte Hoffnung an das Bett des Sterbenden zu bringen, dem Menschen, dessen Herz schwer ist, zu sagen, dass Gott um ihn Sorge trägt wie ein Vater? Die Dienerin Gottes selbst machte die ersten Schritte der Wohltätigkeit am Beginn ihres Werkes, und sie sagte allen so trostvolle Worte, dass sie die gesamte Umgebung für sich gewann.

Bei der Dienerin Gottes ist die Tugend der Hoffnung eng verbunden mit dem Glauben: Beide Tugenden trugen dazu bei, dem geistlichen Leben der Dienerin Gottes diesen Charakter von Authentizität und Eifer zu geben, der sich aus der vollständigen Übereignung an Gott ergibt. Und aus dem Glauben und aus der Hoffnung schöpft die Dienerin Gottes die Kraft bedingungsloser Liebe zu Gott.